Aufgaben

 

Akt 1

 

  1. Gülen ist ruiniert (S. 13-18). Bringen Sie folgende Begriffe in die richtige chronologische Reihenfolge: Gott, Standort, Politik, Kultur, Wirtschaft
  2. Welche Rolle spielt Ill in dieser Fase?
  3. Wie wird Claire Zachanassian beschrieben?
  4. Warum beschwert sich der Zugführer und wie reagiert Claire auf diese Beschwerde?
  5. Wie verläuft der Kontakt zwischen Claire und Alfred und Claire und den Güllenern? (Vorbereitung, Ständchen, Anrede)
  6. Was für eine Gesellschaft und Gepäck hat Claire alles dabei?
  7. Wie wird der Rundgang von Claire und Alfred beschrieben?
  8. Wie reagiert Claire auf die Ansprache des Bürgermeisters?
  9. Beschreibe kurz die Gerichtsverhandlung (S. 45-48)? 

Der Besuch der alten Dame, Antworten 1. Akt 

 

  1. Güllen ist ruiniert. Zuerst wird Güllen als Standort beschrieben, an dem die Züge nur noch vorbeirasen. Dann werden wirtschaftliche Pleiten beschrieben. Danach wird daran erinnert, dass Güllen einst eine Kulturstadt war. Auch der Bürgermeister redet von einem politischen Untergang und schließlich sehen Lehrer und Maler sogar Gott nicht mehr als Rettung an. 
  2. Ill soll in dieser Phase dafür sorgen, dass Claire sich wohl fühlt und sie ihre Millionen der Stadt gibt. Der Bürgermeister meint sogar: „da hängst alles von Ihnen ab“. (S.18) 
  3. Sie ist eine geborene Klara Wäscher und  lebte in der Stadt Güllenursprünglich aus einem arme Elternhaus. Sie sah in Alfred Ill die Liebe ihres Lebens und  erwartete mit 17 Jahren ein Kind von ihm. Doch dass Ill die Vaterschaft ablehnte, sieht sie als den Auslöser ihrer Misere. Sie sagt: „Du hast dein Leben gewählt und mich in das meine gezwungen.“(S. 49) Sie verließ ihre Heimat als „Dirne“ (S. 49),  musste als Hure ihr Geld verdienen und arbeitete im Bordell. Eines Tages heiratet sie den wohlhabendeZachanassian und erbt dessen Vermögen, wodurch ihr die Flucht aus der Armut gelang. Nun, mit 62 Jahren kehrt sie zurück nach Güllen mit roten Haaren, viel Schmuck und ihr Körper besteht fast ausschließlich aus Prothesen aufgrund eines Flugzeugabsturzes und Autounfalls. Sie wirkt durch offene Zurschaustellung der Prothesen zwar grotesk, gleichzeitig aber auch graziös & elegant 
  4. Zunächst reagiert er sehr aufgebracht und behauptet, dass „die Pünktlichkeit des Fahrplans oberstes Prinzip“(S. 22) ist. Aber später, nachdem sie ihm Geld gibt und er sieht, wer sie ist, behauptet er, dass das „natürlich etwas anderes“ (S. 24) ist und bietet ihr sogar an einen Expresszug extra für sie anhalten zu lassen. 
  5. Alles misslingt und nichts ist geplant. Sie erwarten Claire mit dem Expresszug, aber sie arriviert mit einem D-Zug und steht dann mit ihrem Gefolge total unerwartet vor ihnen. Der Bürgermeister will sie willkommen heißen, aber der abfahrende Zug übertönt seine Ansprache (S. 25) und eine vorbeirasende Zug übertönt den Chor auf S. 28. Die Güllener wollen ihr so gerne ein Gefallen tun, weil sie ihr Geld brauchen, aber ein richtiger Kontakt entsteht nicht wirklich. Zwischen Claire und Alfred ist dieser Kontakt wohl da, aber der baut zunächst noch auf faslchen Annahmen auf: Alfred glaubt Claire und ihr Geld für sich gewonnen zu haben. Claire erinnert ihn einerseits an die Liebe damals, aber weist ihn auch in die Schranken, indem sie behauptet, er sei "fett", "grau" und " versoffen" (S. 26) geworden.
  6. Das ganze Gefolge besteht aus einem Butler, zwei Dienern, einem Gatten, zwei blinde Begleiter und einem schwarzen Panther.
  7. Der Rundgang durch Güllen scheint romatisch zu sein und Claire erinnert ihn daran, wie sie sich "unter diesen Stäuchern, unter dieser Buche, zwischen Fliegenpilzen und Moos" (S. 37) geliebt haben. Ill beschreibt seinerseits, warum er Mathilde geheiratet hat, nämlich weil er Claires Glück wollte. (S. 37) Sein eigenes Leben stellt er dar als "verkracht" (S. 38). Nachdem Claire ihre finanzielle Hilfe zugesagt hat, möchte er wie einst seine Gefühle  zum Ausdruck bringen, aber er berührt nicht sie sondern ihre Prothesen. (S. 40)
  8. Clare dankt dem Bürgermeister, aber korrigiert das übertrieben positive Bild und weist darauf hin, dass sie "in der Schule verprügelt" (S. 44) wurde und einer Witwe Kartoffeln gab, um "mit Ill einmal in einem Bett zu liegen" (S. 44). Sie ist also ehrlich und direkt in dieser Hinsicht.
  9. Der Butler ist der damalige Oberrichter Hof, der damals Ill freigesprochen hatte, als dieser mit falschen Aussagen zweier Zeugen, seine Vaterschaft leugnen konnte. Die Verhandlung wird gleichsam neu geführt und die damaligen Zeugen wurden von Claire aufgespürt, bestraft und sagen jetzt aus. Ill meint alles sei "verjährt" (S. 48), aber Claire will nun ihre Gerechtigkeit.      

 

Akt 2

 

  1.  Wie ist die Familienlage von Ill zu Anfang?
  2.  Die Güllener lassen bei Ill anschreiben. Warum ist der Wendepunkt in diesem Vorgang auf S. 60 und beschreibe ihn.
  3.  Mit welcher Begründung macht der Polizist nichts? (S. 62,63)
  4.  Wie ist das Verhältnis zwischen Claire und den Männern?
  5. Mit welcher Begründung macht der Bürgermeister nichts?
  6. Welchen Ausweg sieht Ill auf S. 71?
  7. Wie hilft der Pfarrer?
  8.  Was will Ill von Claire auf S. 78?
  9. Warum fährt Ill nicht ab?

 

  1. Zunächst ist die Familie arm und scheinbar heile,  aber Ills Frau bleibt oben beim Frühstück und seine Kinder gehen auch, um eine mögliche Stelle zu suchen. Ill möchte den Eindruck erwecken, dass alles noch gut ist, aber sie sich schon sehr distanziert voneinander. 
  2. Bis S. 60 lassen die Güllener bei ihm anschreiben, was er macht, da er selber auch noch positiv in eine Zukunft mit Clares Millionen blickt. Aber mit den gelben Schuhen auf S. 60 ist ihm klar, dass sie auch bei anderen Geschäften anschreiben lassen und so bewusst Schulden machen, für die er mit seinem Blut zahlen muss. Wie Ill es treffend formuliert: "Die Stadt macht Schulden. Mit den Schulden steigt der Wohlstand. Mit dem Wohlstand die Notwenidgkeit, mich zu töten." (S. 65)
  3. Erstens kann ein Vorschlag nicht ernst gemeint sein, wenn es um eine Millarde geht. Außerdem meint er, man könne nicht durch einen Vorschlag, " sondern nur durch das Ausführen eines Vorschlags." (S. 63)
  4. Wie Claire auf S. 114 sagt: "Einen Mann hält man sich zu Ausstellungszwecken." (S. 114) Sie ge- und verbraucht Männer nach Belieben, egal ob sie Gatten oder Diener sind. Sie hat ein sehr schlechtes und einseitiges Verhältnis zu Männern.
  5. Er beruft sich auf eine humanistische Tradition und kritisiert Ills "nihilistishen Zug" (S. 69), indem er kein Vertrauen in die Güllener setzt. Auch weist er Ill hin auf die Tatsache, dass das Vorgehen der alten Dame "nicht ganz so unverständlich" (S. 70) ist, da Ill sie "ins nackte Elend gestoßen" (S. 70) hat.
  6. Er könnte mit der Presse reden und die Wahrheit erzählen, dass der Preis für die Millarde sein Leben ist.
  7. Ill soll sich auf seine eigenen Sünden konzentrieren:  Weil er ein Mädchen um Geld verraten habe, meint er jetzt, dass andere ihn um Geld verraten.  Am Ende hat jedoch auch der Pater gesündigt und mahnt ihn zu fliehen und die Güllener nicht "in Versuchung zu führen" (S. 76), indem er bleibt.
  8. Er will Klara etwas antun, wenn sie ihren Vorschlag nicht zurücknimmt und zielt mit dem Gewehr auf sie.
  9. Er hat Angst, dass die Güllener ihm ein Leid antun, wenn er den Zug betritt. Die Güllener behaupt, sie würden nichts tun. 

Akt 3

 

  1. Was wollen der Lehrer und der Bürgermeister von Claire und warum kann Claire nicht helfen?
  2. Welche Geschichte entwickelt die Presse?
  3. Welche Rolle spielt der Lehrer?
  4. Was will der Bürgermeister von Ill auf S. 108,109?
  5. Wie wird die Presse falsch informiert?
  6. Wie stirbt Ill?
  1. Sie appellieren an die Menschlichkeit der alten Dame und möchten ihr ein Geschäft anbieten, da sich unter Güllen z.B. wichtige Rohstoffe befinden. Claire kann sie aber nicht helfen, da ihr Güllen im Prinzip schon gehört. 
  2. Dass Ill Mathilde geheiratet hat aus Liebe, aber vielleicht im Nachhinein auch doch gerne Claire geheiratet hätte. Um sein jetziges Glück festzuhalten soll er auf dem Bild dem Metzger ein Beil verkaufen und mit seiner Familie “stillvergnügt strahlen” (S.100). 
  3. Er ist der Humanist, der sich den Griechen und damit dem Wahren und Schönen verbunden fühlt. Er will die Wahrheit sagen, zuerst zur Presse und dann Ill selber. Er ist der moralische Spiegel der Stadt Güllen, ohne darüber zu stehen. 
  4. Er will, dass Ill sich selbst das Leben nimmt, um sein Gewissen reinzuwaschen, aber Ill lehnt ab. 
  5. Claire hätte eine Stiftung gegründet und Ill hätte “als Jugendfreund” (S. 107) diese Stiftung “vermittelt” (S. 107) Die Bedingung des Mordes wird nicht genannt, aber der Lehrer weist auf die Ungerechtigkeit unter den eigenen Leuten hin. 
  6. Die Güllener löschen das Licht im Goldenen Apostel, man schickt die Presse weg, hält Ill zurück und bildet eine Gasse, an deren Ende der Turner ihn erwartet und erwürgt.