Zusammenfassung

 

 

Erstes Bild

Seite: 7

Schauplatz: Vor einem andorra-nischen Haus; vor der Pinte

Zeit: Ein Tag vor dem Sankt-Georgstag und am Sankt-Georgstag

Person(en): Barblin, Peider (der Soldat), der Pater, ein Jemand, Andri, der Tischler, der Wirt, Can (der Lehrer), ein Idiot

Inhalt: Barblin weißelt das Haus ihrer Eltern und wird dabei von dem Soldaten belästigt. Sie unterhält sich mit dem Pater über ihren Vater und dessen Meinung über die Schwarzen. Danach taucht ein Jemand auf und spricht von bösen Vorzeichen. Vor der Pinte verlangt der Tischler 50 Pfund vom Lehrer, damit Andri, der Ziehsohn des Lehrers, eine Tischlerlehre bei ihm machen kann. Dann tritt der Wirt aus der Pinte und bietet dem Lehrer an, Land von ihm zu kaufen, aber nur für 50 Pfund. Der Soldat kommt betrunken aus der Pinte. Andri und er streiten sich, und zwar besonders deshalb, weil der Soldat ein Auge auf Barblin geworfen hat.

Vordergrund

Seite: 24

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Wirt

Inhalt: Der Wirt erzählt von der Rettung Andris durch den Lehrer. Alle fanden das damals gut. Es findet ein Vorgriff auf Andris späteres Ende statt. Der Wirt lobt sich selbst, dass er Andri immer gut behandelt habe, und ist sich keiner Schuld an seinem Tod bewusst.

Zweites Bild

Seite: 25

Schauplatz: An der Schwelle zu Barblins Kammer

Zeit: Derselbe Tag

Person(en): Barblin, Andri

Inhalt: Barblin und Andri liegen beieinander. Während Barblin Zuneigung möchte, macht sich Andri Gedanken um die anderen und darüber, ob sie recht damit haben, ihn als Jude zu diskriminieren. Barblin will, dass Andri die anderen vergisst, doch er kann in den Anschuldigungen der anderen nur das absolut Böse erkennen. Er erwähnt, dass der Soldat ein Auge auf Barblin geworfen hat, was diese ignoriert.

Vordergrund

Seite: 29

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Tischler

Inhalt: Der Tischler deutete etwas über Andris wahre Identität an. Er gesteht ein, dass er Andri abgelehnt hat, weil er ihn nicht in seiner Werkstatt haben wollte. Dennoch hält er sich hinsichtlich Andris Schicksal für unschuldig.

Drittes Bild

Seite: 30

Schauplatz: Die Werkstatt des Tischlers

Zeit: Der letzte Sonnabend eines Monats

Person(en): Andri, Fedri (der Geselle), der Tischler

Inhalt: Fedri lädt Andri ein, in der Fußballmannschaft mitzuspielen. Andri ist begeistert. Daraufhin zeigt er Fedri seinen ersten eigenen Stuhl. Der Tischler erscheint und Andri will ihm seinen Stuhl zur Lehrlingsprobe präsentieren. Der Tischler hört ihm aber nicht zu und zerstört den Stuhl des Gesellen. Dann setzt er sich auf Andris Stuhl und wirft ihm vor, er wäre unfähig. Andri hält eine wütende Gegenrede und weist darauf hin, dass der intakte Stuhl von ihm ist. Der Tischler ignoriert das und will, dass Andri in den Verkauf wechselt.

Vordergrund

Seite: 36

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Geselle

Inhalt: Der Geselle gibt zu, dass es sein Stuhl war, der bei der Prüfung durch den Tischler kaputt gegangen ist. Er argumentiert mit haltlosen Argumenten dahin gehend, dass Andri an seinem Tod selbst schuld ist.

Viertes Bild

Seite: 37

Schauplatz: Das Haus des Lehrers

Zeit: Nicht näher bestimmt

Person(en): Andri, der Doktor, die Mutter, der Lehrer, Barblin

Inhalt: Der Doktor untersucht Andri und erzählt dabei einen antisemitischen Witz. Andri ist empört. Der Lehrer trifft ein und wirft den Doktor aufgrund seines Antisemitismus aus dem Haus. Beim Abendessen hält Andri bei dem Lehrer um die Hand von Barblin an. Der Lehrer lehnt jedoch ab und Andri glaubt, dass er das tut, weil er Jude ist. Der Lehrer wird wütend, da er das ständige Gerede von den Juden nicht mehr hören kann. Dann geht er sich betrinken.

Fünftes Bild

Seite: 49

Schauplatz: Vor der Pinte

Zeit: Am selben nicht näher bestimm-ten Tag

Person(en): Der Lehrer, der Wirt, der Jemand

Inhalt: Der Lehrer sitzt vor der Pinte und trinkt. Er denkt an die Andorraner, die Andri als kleines Kind mochten und jetzt als Mann nicht mehr, und das nur, weil er Jude ist. Er stellt sich die Schadenfreude vor, dass er als Retter dieses Juden es nun verbietet, dass dieser seine Tochter heiratet. Der Jemand erscheint und sagt, dass die Schwarzen Andorra bedrohen. Der Lehrer geht ab, weil er seine Ruhe haben will.

Sechstes Bild

Seite: 51

Schauplatz: Vor Barblins Kammer

Zeit: Die Nacht nach demselben nicht näher bestimm-ten Tag

Person(en): Andri, der Soldat, der Lehrer

Inhalt: Andri schläft vor Barblins Kammer. Der Soldat kommt zur Kammer und schleicht sich an Andri vorbei in sie hinein. Andri erwacht und erzählt Barblin, dass er schon viel Geld hat und die beiden bald verschwinden sollten. Der Lehrer erscheint betrunken und will Andri die Wahrheit sagen. Dieser will aber nichts hören. Deswegen muss der Lehrer unverrichteter Dinge wieder gehen. Dann will Andri in Barblins Kammer eindringen, da diese verschlossen ist. Die Tür öffnet sich und der Soldat steht dort in der Kammer nur halb bekleidet. Er hat Barblin vergewaltigt.

Vordergrund

Seite: 58

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Soldat

Inhalt: Der Soldat gibt zu, dass er Andri nie mochte und ihn auch heute noch für einen Juden hält. Er beteuert, dass er Andri nicht getötet und immer nur Befehle ausgeführt habe.

Siebtes Bild

Seite: 59

Schauplatz: Sakristei

Zeit: Eine nicht näher bestimmte Zeit

Person(en): Andri, der Pater

Inhalt: Andri und der Pater sprechen über die Judenproblematik. Andri kann nicht verstehen, warum alle ihn beobachten und nicht mögen. Der Pater weist ihn darauf hin, dass er sich deshalb von den Andorranern unterscheidet, weil er mehr Verstand hat als sie. Er solle nicht werden wie die Andorraner. Ein Mensch kann andere nur so lieben, wie er sich auch liebt, das äußert der Pater. Daher solle Andri sich selbst akzeptieren, dann würden die anderen ihn akzeptieren.

Vordergrund

Seite: 65

Schauplatz: Nicht näher bestimmt, wahrschein-lich an der Zeugen-schranke; da er kniet, könnte er auch in einer Kirche beten

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Pater

Inhalt: Der Pater gesteht, dass er gegen Gottes Gebot, sich kein Bildnis zu machen, verstoßen hat. Auch er hat sich ein Bild von Andri gemacht. Er sagt, dass er eine Mitschuld an Andris Tod trägt.

Achtes Bild

Seite: 66

Schauplatz: Platz von Andorra

Zeit: Ein nicht näher bestimmter Tag

Person(en): Der Wirt, der Doktor, der Tischler, der Geselle, der Soldat, der Jemand, der Idiot, die Senora, Andri, einige Soldaten

Inhalt: Die Senora ist in Andorra eingetroffen. Der Soldat macht dem Wirt Vorwürfe, dass er sie aufnimmt, da sie offensichtlich von den Schwarzen kommt. Die Anwesenden diskutieren darüber, ob die Schwarzen angreifen werden, und sind sich einig, dass Andorra einen zu guten Ruf hat, um überfallen zu werden. Die Andorraner hätten niemandem einen Grund für einen Angriff gegeben. Andri taucht auf und prügelt sich mit dem Soldaten. Die Senora beobachtet die Szene und hilft Andri auf. Sie lässt sich von ihm zu seinem Vater führen.

Vordergrund

Seite: 77

Schauplatz: Vor dem weißen Haus, das Barblin am Anfang weißelte

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Lehrer, die Senora

Inhalt: Die Senora macht dem Lehrer Vorwürfe, die Lüge in Bezug auf Andris Herkunft in die Welt gesetzt zu haben. Der Lehrer versichert ihr, dass er die Andorraner über die Wahrheit aufklären werde.

Neuntes Bild

Die vorliegende Kapitelzusammenfassung stellt die Grundhandlung von Max Frischs „Andorra“ kurz und übersichtlich dar. Dabei wird nicht nur die Handlung der jeweiligen Bilder und Zwischenspiele erläutert. Es erfolgen darüber hinaus auch Angaben über die Zeit, den Ort und die jeweils beteiligten Figuren. Die Relevanz von Frischs Drama erwächst aus seiner Modellhaftigkeit, den verwendeten Motiven und der dargestellten Problematik. Daher ist es unabdingbar, den Text genau zu untersuchen, um der komplexen Aussage auf den Grund zu gehen. Anhand der Kapitelzusammenfassung kann daher eine Grundlage für eine weitere, intensive Textarbeit gelegt werden, durch die die Besonderheiten des Textes in den Vordergrund treten sollten.

Vordergrund

Seite: 89

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Jemand

Inhalt: Der Jemand behauptet, über die wahren Vorgänge um den Tod der Senora nichts zu wissen. Er spricht sich dafür aus, die Vergangenheit ruhen zu lassen und damit auch die Ereignisse um Andri zu vergessen.

Zehntes Bild

Seite: 90

Schauplatz: Platz von Andorra

Zeit: Tag des Einmarsches der Schwarzen, die Zeit ist sonst nicht näher bestimmte

Person(en): Andri, der Lehrer, Jemand, einige Männer

Inhalt: Die Schwarzen haben Andorra überfallen. Andri sitzt auf dem Platz von Andorra und beteuert immer wieder, dass er den Stein nicht auf die Senora geworfen hat, allerdings befindet sich niemand auf den Straßen. Dann taucht der Lehrer auf und versucht, ihn nochmals zu überzeugen, dass er sein Sohn ist. Er bietet ihm als Beweis gar seinen Selbstmord an. Der Lehrer ist bewaffnet und beschimpft andere Männer, die sich von den Schwarzen haben entwaffnen lassen. Soldaten tauchen auf und nehmen dem Lehrer das Gewehr weg. Währenddessen verschwindet Andri.

Vordergrund

Seite: 97

Schauplatz: Nicht genau definierter Ort

Zeit: Nicht genau definierte Zeit

Person(en): Zwei Soldaten

Inhalt: Zwei schwerbewaffnete, schwarz gekleidete Soldaten patrouillieren.

Elftes Bild

Seite: 98

Schauplatz: Vor Barblins Kammer

Zeit: Am selben Tag

Person(en): Andri, Barblin, der Soldat

Inhalt: Andri will wissen, wie oft Barblin mit dem Soldaten geschlafen hat. Er will noch immer nichts davon hören, dass die beiden Geschwister sind, und wird gegenüber Barblin zudringlich. Sie wehrt seine Annäherungsversuche ab. Kurz darauf sind Soldaten mit Trommeln auf der Straße zu hören. Sie suchen Andri, weil er ein Jude sein soll. Sie dringen in das Haus des Lehrers ein und nehmen Andri mit zur Judenschau.

Vordergrund

Seite: 104

Schauplatz: An der Zeugen-schranke

Zeit: Nicht näher bestimmte Zeit nach der Haupt-handlung

Person(en): Der Doktor

Inhalt: Der Doktor sagt, er wüsste nicht, wie er sich hätte anders verhalten sollen. Andris Auftreten habe etwas Jüdisches gehabt. Er ist sich keinerlei Schuld bewusst und beteuert, nie an Misshandlungen und Ähnlichem beteiligt gewesen zu sein. Er bedauert die Ereignisse um Andri im Namen aller.

Zwölftes Bild

Seite: 106

Schauplatz: Platz von Andorra

Zeit: Wahrschein-lich am selben Tag, an dem Andri verhaftet wurde

Person(en): Der Doktor, der Geselle, der Jemand, der Wirt, der Tischler, der Lehrer, die Mutter, der Pater, Andri, Barblin, der Judenschauer, Soldaten in schwarzer Uniform, der Idiot

Inhalt: Die Andorraner müssen vermummt zur Judenschau antreten. Dagegen leisten der Lehrer und Barblin erfolglos Widerstand. Barblins Gegenwehr führt dazu, dass sie als erste Andorranerin abgeführt wird. Als Andri vor den Judenschauer tritt, identifiziert dieser Andri als Juden. Der Lehrer will seinem Sohn helfen, stattdessen wird Andri der Finger abgehackt und er wird abgeführt. Später sitzt Barblin, inzwischen wahnsinnig geworden, auf dem Platz und weißelt die Pflastersteine. Der Lehrer hat aufgrund der Ereignisse Selbstmord begangen.