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Literaturgeschichte

 

Fragen zum Text

  1. Nennen Sie einige expressionistsiche Künstler.
  2. Was ist der Expressionismus?
  3. Was wird  in allen Werken Kafkas zum Ausdruck gebracht?
  4. Warum ist Der Schrei von Edvard Munch ein Prototyp der expressionistischen Kunst? 

 

Fragen zum Video

1 Vielleicht erkennst du die Musik am Anfang und am Ende des Videos. Wer hat sie komponiert?

2 Was stellt der Philosoph Friedrich Nietzsche in den Mittelpunkt seines Denkens?

3 Zitat: 'Das Zauberwort heißt nun das Ich'. Wie macht sich das in der Literatur bemerkbar?

4 Ergänze: 'Der Expressionismus ist keine Mode, er ist eine Weltanschauung, und zwar ein

Anschauung der ….. , nicht der ….. '.

5 Warum war Kafka zu Lebzeiten unbekannt?

6 Warum war Kafka in Marienbad?

7 Welche drei Bücher/Fragmente von Kafka werden im Video behandelt?

8 Was ist modern an der Erzählperspektive von Kafka?

Zitat: 'Die Expressionisten glaubten an einen besseren Menschen in einer gerechteren Welt'. Wie wollten sie dies erreichen?

10 Durch welches Ereignis in der Weltgeschichte wurde die Hoffnung aus dem Zitat von der vorigen Frage zerschlagen?

11 In der darauffolgenden Literaturperiode zur Zeit der Weimarer Republik streben die Autoren nicht mehr nach Verinnerlichung. Wonach streben sie wohl?

 

Antworten:

 

Video 'Rilke, Kafka, Expressionismus, Deutsche Literatur der frühen Moderne'
1 Gutav Mahler
2 den Einzelnen, das Individuum
3 Überwindung der materiellen Sichtweise, Verinnerlichung
4 der Sinne, nicht der Begriffe
5 Von der Welt abgewandt, isoliert
6 kaum Veröffentlichungen
7 auf Kur, Tuberkulose
8 die Verwandlung, der Prozess, das Schloss
9 Erzähler, der es nicht durchschaut
10 Durch die Literatur
11 den Ersten Weltkrieg
12 Sachlich beschreiben, kritisch kommentieren

 

 

Begleitende Texte zum Video 'Rilke, Kafka, Expressionismus, Deutsche Literatur der frühen

Moderne'

 

 

 

Franz Kafka (1883-1924) Der Prozess (Anfang)

Jemand mte Josef K. verleumdet haben, denn ohne daß er etwas ses getan hätte, wurde er eines Morgens verhaftet. Die Köchin der Frau Grubach, seiner Zimmervermieterin, die ihm jeden Tag gegen acht Uhr früh das Frühstück brachte, kam diesmal nicht. Das war noch niemals geschehen.

 

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Gleichnis 'Vor dem Gesetz', aus: 'Der Prozess'

 

Vor dem Gesetz steht ein Türhüter. Zu diesem Türhüter kommt ein Mann vom Lande und bittet um Eintritt in das Gesetz. Aber der Türhüter sagt, dass er ihm jetzt den Eintritt nicht gewähren könne. Der Mann überlegt und fragt dann, ob er also ster werde eintreten dürfen. „Es ist möglich', sagt der Türhüter, jetzt aber nicht.' Da das Tor zum Gesetz offensteht wie immer und der Türhüter beiseite tritt, bückt sich der Mann, um durch das Tor in das Innere zu sehn. Als der Türhüter das merkt, lacht er und sagt:Wenn es dich so lockt, versuche es doch, trotz meines Verbotes hineinzugehn. Merke aber: Ich bin mächtig. Und ich bin nur der unterste Türhüter. Von Saal zu Saal stehn aber Türhüter, einer mächtiger als der andere. Schon den Anblick des dritten kam nicht einmal ich mehr ertragen.' Solche Schwierigkeiten hat der Mann vom Lande nicht erwartet; das Gesetz soll doch jedem und immer zugänglich sein, denkt er, aber als er jetzt den Türhüter in seinem

Pelzmantel genauer ansieht, seine große Spitznase, den langen, dünnen, schwarzen tatarischen Bart, entschließt er sich, doch lieber zu warten, bis er die Erlaubnis zum Eintritt bekommt. Der Türhüter gibt ihm einen Schemel und läßt ihn seitwärts von der Tür sich niedersetzen. Dort sitzt er Tage und Jahre. Er macht viele Versuche, eingelassen zu werden, und ermüdet den Türhüter durch seine Bitten. Der Türhüter stellt öfters kleine Verhöre mit ihm an, fragt ihn über seine Heimat aus und nach vielem andern, es sind aber teilnahmslose Fragen, wie sie große Herren stellen, und zum Schlusse sagt er ihm immer wieder, dass er ihn noch nicht einlassen könne. Der Mann, der sich für seine Reise mit vielem ausgerüstet hat, verwendet alles, und sei es noch so wertvoll, um den Türhüter zu bestechen. Dieser nimmt zwar alles an, aber sagt dabei: „Ich nehme es nur an, damit du nicht glaubst, etwas versäumt zu haben.' Während der vielen Jahre beobachtet der Mann den Türhüter fast ununterbrochen. Er vergisst die andern Türhüter, und dieser erste scheint ihm das

einzige Hindernis für den Eintritt in das Gesetz. Er verflucht den unglücklichen Zufall, in den ersten Jahren rücksichtslos und laut, ster, als er alt wird, brummt er nur noch vor sich hin. Er wird kindisch, und, da er in dem jahrelangen Studium des Türhüters auch die Flöhe in seinem Pelzkragen erkannt hat, bittet er auch die Flöhe, ihm zu helfen und den Türhüter umzustimmen. Schließlich

wird sein Augenlicht schwach, und er weiß nicht, ob es um ihn wirklich dunkler wird, oder ob ihn nur seine Augen täuschen. Wohl aber erkennt er jetzt im Dunkel einen Glanz, der unverlöschlich aus der Türe des Gesetzes bricht. Nun lebt er nicht mehr lange. Vor seinem Tode sammeln sich in

seinem Kopfe alle Erfahrungen der ganzen Zeit zu einer Frage, die er bisher an den Türhüter noch nicht gestellt hat. Er winkt ihm zu, da er seinen erstarrenden Körper nicht mehr aufrichten kann. Der Türhüter m sich tief zu ihm hinunterneigen, denn der Größenunterschied hat sich sehr zuungunsten des Mannes verändert. Was willst du denn jetzt noch wissen?' fragt der Türhüter, „du bist unersättlich.' „Alle streben doch nach dem Gesetz', sagt der Mann, „wieso kommt es, dass in den vielen Jahren niemand außer mir Einlass verlangt hat?' Der Türhüter erkennt, dass der Mann schon an seinem Ende ist, und, um sein vergehendes Gehör noch zu erreichen, brüllt er ihn an:

Hier konnte niemand sonst Einlass erhalten, denn dieser Eingang war nur für dich bestimmt. Ich gehe jetzt und schließe ihn.'

 

Die Verwandlung (Anfang)

 

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Tumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt.

 

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Beispieltext von Kafka für die Orientierungslosigkeit und Hilflosigkeit des Menschen in der modernen Welt (nicht im Video):

 

Gib's auf!

 

Es war sehr früh am Morgen, die Straßen rein und leer, ich ging zum Bahnhof. Als ich eine Turmuhr mit meiner Uhr verglich, sah ich, dass es schon viel ster war, als ich geglaubt hatte, ich musste mich sehr beeilen, der Schrecken über diese Entdeckung li mich im Weg unsicher werden, ich kannte mich in dieser Stadt noch nicht sehr gut aus, glücklicherweise war ein Schutzmann in der Nähe, ich lief zu ihm und fragte ihn atemlos nach dem Weg. Er lächelte und sagte: 'Von mir willst

Du den Weg erfahren?' 'Ja,' sagte ich, 'da ich ihn selbst nicht finden kann.' 'Gib's auf, gib's auf', sagte er und wandte sich mit einem großen Schwunge ab, so wie Leute, die mit ihrem Lachen allein sein wollen.

 

Georg Trakl (1887-1914)

 

Am Abend tönen die herbstlichen lder

Von tödlichen Waffen, die goldnen Ebenen

Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt;

umfängt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage

Ihrer zerbrochenen Münder.

Doch stille sammelt im Weidengrund

Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt

Das vergoßne Blut sich, mondne Kühle;

Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen

Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;

Und leise tönen im Rohr die dunklen Flöten des Herbstes. O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre

Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel.

 


 

 

 Fragen zur Website (http://www.duits.de/literatuur/expressionisme)

  1. Was genau ist der Einfluss von Nietzsche?
  2. Welchen Einfluss gibt es aus der Bildenden Kunst? Un was sagt Heym dazu?
  3. Suche die wesentlichen Informationen zu Die Brücke und Der blaue Reiter.
  4. Von welcher Unsicherheit als Grundstimmung des Expressionismus ist die Rede?
  5. Suche wesentliche Informationen zu Georg Heym
  6. Warum ist die Stadt ein beliebtes Thema?
  7. Suche wesentliche Informationen zu Georg Trakl
  8. Erläutern Sie die Figur Kaspar Hauser.
  9. Was ist die Hauptaussage vom Gedicht Nachtcafe von Benn?
  10. Welchen neuen Menschen hat Kaiser gesehen?
  11. Erklären Sie den Titel zu dem Teil über Franz Kafka: "Es gibt ein Ziel, nur keinen Weg dahin."
  12. Warum ist Weltende von Else Lasker-Schüler wichtig?

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